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Sammartini & friends meet Uli Scherer

Das neue Trioprogramm des Barockensembles Concertino Amarilli setzt sich mit drei Komponisten auseinander, die das King's Theatre am Londoner Haymarket zusammengeführt hat: Georg Friedrich Händel, Giovanni Bononcini und Giuseppe Sammartini. Dazu steuert der österreichische Jazzkomponist Uli Scherer seine musikalischen Assoziationen bei. Beide Musiken, die barocke und die zeitgenössische, werden auf den barocken Originalinstrumenten dargeboten. Daraus entwickelt sich eine spannende Zwiesprache zwischen der barocken Klangrede des 18. Jahrhunderts und der zeitgenössischen Sprache des Jazz des 21. Jahrhunderts. Diese Auseinandersetzung mit barocker Musik schlägt eine tragfähige Brücke zwischen alten und modernen Klängen.

 Der Boom der italienischen Musik im 18. Jhdt bewirkte, dass viele italienische Musiker in ganz Europa beschäftigt waren. So finden wir den Mailänder  Giuseppe Sammartini  ab 1728  in London, wo er  als Oboist am King's Theatre am Haymarket angestellt war, das dank des Deutschen Georg Friedrich Händel als überragender Aufführungsort der Italienischen Oper galt. Händel schätzte den Oboisten Sammartini so sehr, dass er einige Oboenpartien in Opernarien auf ihn zuschnitt. Bei der letzten Aufführung am King's Theatre 1741 spielte Sammartini in der Serenata "Il Parnasso in festa" (HWV 73) das erste Zwischenaktsolo. Wir sind dem Brauch der Zeit gefolgt, in der Arie des Orfeo Da sorgente rilucente den Gesangspart mit Oboe zu besetzen. In diesem Sinne hat auch William Babels Cembalofassung der Ouvertüre von Rinaldo, des ersten großen Erfolgs Händels in London, seinen Platz.

Dreh- und Angelpunkt dieses Programms bilden jedoch die bis jetzt unedierten Sonaten des famous hautboy Sammartini, die als Manuskript in der Sibley Bibliothek der Universität Rochester vorliegen. Giovanni Bononcini, Sammartinis Landsmann, wurde zunächst vom Publikum zu Händels großem Rivalen hochstilisiert, verlor aber den Wettkampf – nicht so sehr aus musikalischen, wie aus politischen Gründen. Schließlich musste er London  wegen einer Plagiatsaffaire verlassen. Uns interessiert in diesem Programm aber nicht so sehr der Opernkomponist als vielmehr der Cellist Bononcini, der nach seiner Berufung durch Kaiser Leopold 1697 nach Wien eine sehr starke Bindung zu dieser Stadt entwickelte. Eine große Zahl seiner Kompositionen wird noch heute im Archiv der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt.

 Das Ensemble Concertino Amarilli spielt seine Programme stets auf  'Originalinstrumenten', nicht so sehr aus Gründen der 'Authentizität' als vielmehr der Musik wegen: Musik ist ja zu ihrer Zeit stets zeitgenössisch, und das 'alte' Instrumentarium klingt für unsere Ohren viel moderner als oft vermutet. Das inspirierte auch Uli Scherer, der dies aufgreift, die Stücke mit seinen Miniaturen kommentiert und zeitgenössisch interpretiert. Aus diesem Zusammenspiel entsteht eine Wechselwirkung, die in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich ist.

 

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